Vertiefungsrichtung 16 - Kommunikationstechnik
Die Erfindung der drahtgebundenen Telegrafie war die Grundlage der Nachrichtenübertragung über weite Entfernungen. Nachdem Heinrich Hertz 1887 in Karlsruhe die Existenz elektromagnetischer Wellen nachweisen konnte, kam es in der Folge zu einem enormen Schub in der Weiterentwicklung der drahtgebundenen und dann auch der drahtlosen Telegrafie. Während die drahtgebundene Telegrafie sofort weite Verbreitung fand, spielte die drahtlose Mobilkommunikation im täglichen Leben des Einzelnen bis in die neunziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts kaum eine Rolle. Erst mit der Einführung der digitalen zellularen Mobilfunksysteme entwickelte sich ein Massenmarkt, dessen Wachstumsaussichten nach wie vor bedeutend sind.
Eine wichtige Grundlage für den Betrieb von Mobilkommunikationssystemen ist das Vorhandensein von Festnetzen, die den Verkehr über weite Strecken tragen. Diese transportieren den Verkehr auf Glasfaser-basierten Netzwerken, welche heute die Weitverkehrsnetze bis hinunter zu den Zugangsnetzen dominieren und mit ihren hohen Bandbreiten dem einzelnen Teilnehmer Anwendungen mit Datenraten bis in den Bereich zweistelliger Gigabit/s ermöglichen. Der Funk greift dabei lokal auf die Bandbreiten-Ressourcen der Glasfasernetze zu und ermöglicht dem Anwender den mobilen Zugang.
Kommunikationsnetze kombinieren daher in der Regel Funk- und Festnetzkomponenten. Dies erfordert ein interdisziplinäres Wissen über die physikalischen Eigenschaften der Mobilfunkkanäle genauso wie z. B. über Antennen, Glasfasern, Sender- und Empfängerprinzipien, Modulationsverfahren, Zugriffsmechanismen, Algorithmen der Codierung und Verschlüsselung sowie Transport- und Steuerungsprotokolle. Daneben spielt die Informations- und Kommunikationstechnik eine Schlüsselrolle in weiteren Bereichen:
- Mobile und leitungsgebundene Kommunikation
- Automobilindustrie
- Luft- und Raumfahrt
- Medizintechnik
- Sensorik
- Industrieelektronik
Die Vertiefungsrichtung 16 vermittelt die notwendigen theoretischen Kenntnisse und Fähigkeiten für die Berechnung, Entwicklung und Verwendung der notwendigen Techniken. Genaue Informationen mit Studienplänen und weiteren Hinweisen finden sich auf der Internetseite der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, eine Liste der empfohlenen Wahlmodule gibt es hier.
In Bachelor- und Masterarbeiten ist es möglich, an aktuellen Forschungsprojekten aus fast allen der oben genannten Bereiche, meist in Zusammenarbeit mit der Industrie, mitzuwirken. Hierbei bietet speziell auch die Kooperation des IHE mit dem Institut für Angewandte Festkörperphysik (IAF) der Fraunhofer-Gesellschaft in Freiburg interessante Möglichkeiten. Zahlreiche Auslandskontakte z.B. mit den USA, England, Italien, Spanien, Südafrika etc. ermöglichen den Austausch im Rahmen von Master- und Bachelorarbeiten sowie Praktika.
Kontakt
Institut für Hochfrequenztechnik und Elektronik
Verantwortlich
Prof. Dr.-Ing. Sebastian Randel
Prof. Dr.-Ing. Laurent Schmalen
Prof. Dr.-Ing. Thomas Zwick
Fachstudienberatung
Dr.-Ing. Mario Pauli
Tel.: 0721 / 608-46259
E-Mail: mario.pauli∂kit.edu